im Schwarzwald | Heimat des Bollenhutes

Förderverein spart für Installation

Wertvolle Unterstützung für das Freilichtmuseum

Eine „historische Begehung“ ermöglichte das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof am Dienstag, 20.09.2022 den Mitgliedern seines Fördervereins im neuen Ortenauhaus.

Schließlich bekommt man ein Haus in diesem Zustand höchst selten zu sehen. „Gigantisch, wie schnell das ging“, staunte der Vorsitzende Gerd Baumer, der gerade mal eine Woche zuvor Zeuge war, wie die erste Wand gestellt wurde. Und nun sitzt schon das Dach auf dem Neuzugang aus Durbach.

Die Geschäftsführerin des Museums Margit Langer stellte die Konzeption des Hauses vor. Der Technische Leiter des Museums Horst Biegert und Jako-Bauleiter Jochen Christoph führten die Vereinsmitglieder über die Baustelle und beantworteten ihre Fragen, bevor man sich zur Hauptversammlung im Hermann-Schilli-Haus traf.

In seinem Rückblick berichtete Gerd Baumer über historische Metzgereimaschinen aus dem „Lamm“ in Kuhbach, die 1949 letztmals im Betrieb waren. Sie wurden abgestrahlt, grundiert und von Baumer selbst lackiert. Er zeigte sich „stolz, wie Bolle“ über den Coup und dass die Geräte im Falkenhof ausgestellt werden sollen.

Kassiererin Margit Langer gab einen Überblick über die Finanzen, die Einnahmen bestehen vorwiegend aus den Mitgliedsbeiträgen von rund 6.800 Euro jährlich.
Ausgegeben wurden lediglich 1650 Euro für die Image-Videoclips für die Social-Media-Werbung und 778 Euro für die Metzgereimaschinen.
Der Bestand von 16.655 Euro verhilft dazu, dem Museum ein größeres Projekt zu ermöglichen.
So soll im Obergeschoss des neuen Ortenauhauses erst nach der Eröffnung im Jahr 2024 eine aufwendige Installation zur Geschichte der Ortenau entstehen, die laut Langer rund 30.000 Euro kosten wird.
25.000 Euro davon will der Förderverein übernehmen. „Für uns ist das auch ein Aufhänger, noch mehr Kommunen zu überzeugen, im Förderverein Mitglied zu werden“, sagte Baumer. Vorstandsmitglied Siegfried Eckert hat bereits die Bürgermeister des Sprengels zu einer Sitzung ins Museum eingeladen.

Das Museum wird in der kommenden Saison die Eintrittspreise um 20 Prozent erhöhen.
Da die Fördermitgliedschaft den freien Eintritt das ganze Jahr über beinhaltet, sollten deshalb auch die Mitgliedsbeiträge angepasst werden. Nach einiger Diskussion beschloss die Versammlung eine Erhöhung um fünf Euro. Die Einzelmitgliedschaft kostet dann künftig jährlich 35 Euro, Familien zahlen 65 Euro – das liegt fünf Euro über der Jahreskarte.
Die Preise wurden nach acht Jahren erstmals angehoben. Einigen Mitgliedern ging der vom Vorstand vorgeschlagene Aufpreis nicht weit genug, wegen der „aktuellen Situation“ entschied man sich aber für eine moderate Erhöhung. Keine Änderungen beim Mitgliedsbeitrag gibt es für Kommunen (150 Euro), Firmen (300 Euro) und Vereine und Bildungseinrichtungen (75 Euro).

Wie immer wurde die Versammlung um einen historischen Vortrag bereichert, Herbert Vollmer sprach über die Entwicklung der Juden in Nordrach.

Text und Foto: Claudia Ramsteiner, Offenburger Tageblatt

Vorstandsmitglied Siegfried Eckert (links) dankte dem Vorsitzenden und „Sämann“ Gerd Baumer für das Herzblut und die Leidenschaft, die er in den Förderverein investiert.