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100 Jahre Kriegerdenkmal von Professor Curt Liebich

Das Gutacher Kriegerdenkmal - ein bleibendes Kunstwerk von Curt Liebich

Vor fast 100 Jahren wurde das bis heute von vielen Besuchern bewunderte Kriegerdenkmal neben der Peterskirche erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.

Am 21. Oktober 1923 erlebte die Gemeinde die Enthüllung und Einweihung des von Professor Curt Liebich geschaffenen Kunstwerks. Sein Vorschlag, eine trauernde Frau in Tracht für das Monument zu wählen, fand nicht nur Zustimmung, denn dem Geist der Zeit entsprechend erwarteten viele einen Soldaten.
Doch Liebich fand eine Mehrheit für seinen Plan. In kurzer Zeit war das Gutacher Denkmal weithin bekannt und zum Ziel vieler Schwarzwaldbesucher geworden.

Werner Liebich, Enkel des Künstlers, erinnert im Gutacher Heimatbuch an die Entstehung des Denkmals und die späteren Ereignisse um die trauernde Frau in Tracht.

„Das Denkmal umfasst alles, was für die Kunst Liebichs typisch ist. Eine Gestalt aus dem Volk, die Tracht als örtliches und heimatliches Symbol und Granit als heimisches Gestein. Nicht Heldenpose, Heldenverehrung mit Kriegs- und Waffensymbolik, nicht Rechtfertigung und Verherrlichung menschlichen Opfers durch den Krieg wird in den Mittelpunkt gestellt, sondern Trauer und Leid der Hinterbliebenen, der überlebenden Opfer des Krieges. Schon im ersten Jahr nach seiner Entstehung wurden mehr als 20.000 Besucher gezählt."

Liebich bekam in der Folgezeit zahlreiche Aufträge für Denkmäler und Gedenktafeln, so in Schapbach, Dunningen, Meißenheim, Rhina bei Säckingen, Geisingen und Reichenbach bei Hornberg.

Die Konkurrenz und vor allem die Nationalsozialisten sorgten dafür, dass Liebich keine Aufträge mehr bekam. Gestalten aus dem Volk in Tracht seien sentimental und dem Geist der Zeit nicht gemäß.

Das Denkmal wäre der Ideologie der NSDAP beinahe zum Opfer gefallen, es sollte eingeschmolzen werden. Die Gemeinde und voran der Bürgermeister wehrten sich zum Glück erfolgreich gegen die Entfernung!

Archivtext:Ansgar Barth


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