Bereits am Eingang zur Festhalle wurden die Besucher der Vernissage zur Ausstellung „Kuhle Kuh“ stilgerecht von einem Bollenhut-Mädchen und Vanessa Zankers bunten Kuh-Bildern empfangen. Es waren eine ganze Menge Gäste, die am Freitag, 24.03.2023 in den „coolen Kuhstall“ mit seinen zahlreichen Kuhbildern strömten. 18 Künstler hatten ihre Werke, meist Porträts von Kühen, ausgestellt. Von der Gutacher Malerkolonie allerdings war allein Beate Axmann vertreten; die übrigen dieser Künstler kehrten der Ausstellung den Rücken – aus Solidarität mit ihrem von der Jury abgelehnten Künstler-Kollegen Willy Heine. „Entweder alle oder keiner!“ begründete Wendelinus Wurth diesen Schritt.
Drinnen im „coolen Kuhstall“ wurden die Besucher von den mitreißenden Klängen der Allgäuer Band „Jazz-Infusion“ empfangen, einem Quintett, das die Halle mit neu arrangierten Klassikern aus Pop und Jazz und einigen Eigenkompositionen füllte, umrahmt von Viktoria Fuhrs hinreißendem Gesang.
„Die Kuhherde ist eingetroffen“, stellte die Vorsitzende des Kunstvereins Gerlinde Hirschbühl in ihrer Eröffnungsrede fest. „Sie alle warten darauf, dass sie bewundert und gekauft werden.“ Sie dankte für den regen Besuch und den Landfrauen für ihre „exzellente Kost“. Sie rief einen Wettbewerb aus, in dem die „allercoolste aller Kühe“ prämiert werden sollte. Dem Sieger winkte eine Jahres-Eintritts-Karte zu allen Ausstellungen des Kunstvereins. Bürgermeister Siegfried Eckert setzte sich mit dem ungewöhnlichen Ausstellungsmotto auseinander und mit dem ältesten aller Nutztiere, von dem es eine Milliarde auf der Welt gebe. Er pries den guten Musikgeschmack der Tiere, die als Wiederkäuer Tag für Tag an die 30000 Kaubewegungen ausführten und verlas eine schräg-humorige „Ballade von der Hohen Kuh“ von Thomas Hafen.
Meist waren es Kuh-Porträts, mit denen die Künstler miteinander und um Käufer konkurrierten, vereinzelt auch Gruppen dieser für die Region so typischen Tiere mit ihrem rührend friedfertigen Blick. Teils in ungewöhnlicher Farbgebung präsentiert, mit den verrücktesten Accessoires oder in ungewöhnlichem Ambiente. So zeigten etwa Kathrin und Wolfgang Mocka aus dem Allgäu meist halbierte Kuh-Porträts auf edlen Holzplanken, Theresia Schweiss stellte eine ganz Kuhherde aus, Ulrich Schmidt zeigte eine Kuh-Lady mit ihrem Bullen, mit Karl Plock konnte man Kühe an der Tränke beobachten und Wolfram Paul zeigte die Van Gogh nachempfundene „Kuh Stellamotte.“ Auch zottelige Highland-Rinder waren zu sehen und Beate Axmann zeigte Schwarz-Weiß-Miniaturen mit „sichtverrückten Kuhgeschichten“, während es bei Sonja King vergnügt „Bollenhut - steht mit gut“ hieß. In diesem vergnügten, so herrlich von den Landfrauen bewirteten „coolen Kuhstall“ konnte man es sich stundenlang gut gehen lassen!
Andreas Buchta, Offenburger Tageblatt
Festhalle wurde zum „coolen Kuhstall“
Karthrin und Wolfgang Mocka aus dem Allgäu zeigten meist halbierte Kuh-Porträts auf edlen Holzplanken.