Vom Baby bis zum Senior – alle Altersstufen waren unter den Neubürgern im Bürgersaal vertreten. Bürgermeister Siegfried Eckert hieß sie alle willkommen. „Ich bin richtig stolz, dass ihr alle gekommen seid“ begrüßte er die circa 40 Neubürger, aber auch zahlreiche Gemeinderäte und Vereinsvertreter.
Reihum erhielten die „neuen Gutacher“ Gelegenheit, sich kurz vorzustellen. Ganz unterschiedliche Gründe waren es, die sie nach Gutach brachten, teilweise ganz bewusst, teils aber auch zufällig oder aus der Not heraus. So wie Frauen oder Familien aus der Ukraine, die vor dem Krieg flohen.
Da war beispielsweise Tanja mit dem sechsjährigen Sohn Sergej. Sie sind in einer Gutacher Familie untergekommen und lernen fleißig Deutsch. Aus der ukrainischen Stadt Mariupol kommt ein Elektriker und Tischler mit Frau und seinem Sohn. Er hat bei der Firma Geiger in Oberwolfach schnell Arbeit gefunden und beschrieb sehr bewegt, wie sehr er Gutach und die neuen Nachbarn mag.
Seit acht Monaten ist auch ein Ehepaar aus Mazedonien mit zwei Kindern in Gutach. Sie ist Lehrerin für Sprachen, er ist Zahnarzt und auf Arbeitssuche. Das ließ Bürgermeister Eckert gleich hellhörig werden, sind Zahnärzte doch sehr gesucht.
Zwei Ehepaare, die gebaut haben, werden mit den Kindern und Enkelkindern zusammen leben.
Drei Senioren haben sich für die Seniorenwohnanlage im Langenbacherweg entschieden. Sie sind vor allem glücklich, dass es in Gutach fußläufig alles gibt, was sie brauchen, wie beispielsweise Lebensmittelmarkt oder Ärzte. Sie hätten in Wolfach ein schönes Haus am Hang mit 23 Stufen gehabt, da sei es in der Seniorenanlage viel bequemer, sagt ein Ehepaar.
Ein Paar hat in der vergangenen Woche geheiratet und startet in Gutach in den neuen Lebensabschnitt.
Auch ein Bewohner des Sattlerhauses war da. Er sei froh, dass es die Möglichkeit für Menschen mit psychischen Problemen gibt, dort unterzukommen. Er sprach dafür der Gemeinde seinen Respekt und seine Dankbarkeit aus.
Bürgermeister Eckert gab mit einer Bilderpräsentation einen Überblick über die Angebote und Möglichkeiten der Gemeinde und die Gemeinderäte stellten sich kurz vor, auch als Ansprechpartner bei Problemen.
Dann hatten die Neubürger Gelegenheit, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben. Dabei kamen die Themen Breitbandversorgung (der Stand für die einzelnen Häuser kann im Rathaus abgefragt werden, so Eckert), Neubaugebiete (konkret geplant ist das an der Lindenmatte) und Lärm von der Hauptstraße (verschiedene Möglichkeiten der Geschwindigkeitskontrolle sind im Gespräch) auf den Tisch.
Die Vereine
Die Vereine haben laut Werner Hillmann, der die Vereinssprecher Sabine und Jürgen Prescher vertrat, 3300 Mitglieder bei einer Einwohnerzahl, die sich auf 2400 zu bewegt. Die Vereine seien ein „Türöffner, wenn man Kontakt haben will“. So stellten Manfred Aberle vom Akkordeonorchester, Mike Lauble von der Trachtenkapelle und Martin Geiler vom RSV das Programm ihrer Vereine vor. Hillmann gab noch einen Überblick über die insgesamt 23 aktiven Vereine.
Christina Kornfeld, Schwarzwälder Bote