„Es ginge vieles besser, wenn man mehr ginge“, stand auf einem Schild am Wegesrand zu lesen. Nach einem kurzen Stopp bei der von vielen Fotos bekannten Rankmühle, die mit üppiger Blütenpracht begeisterte, ging’s für die Wanderer weiter zu den zwischen St. Peter und Simonswald gelegenen Hirschbachfällen, einem kleinen Wasserfall, der in mehreren Kaskaden in die Tiefe stürzt. Bergab durch den Bannwald wurde auf einigen anspruchsvollen Passagen über Steine, hohe Tritte und Wurzelwerk deutlich, weshalb der Wanderführer auf Trittsicherheit hingewiesen hatte.
Nach der nötigen Konzentration auf den schmalen Weg kam der Rastplatz Brune mit Schutzhütte am Standort eines abgebrannten Bauernhofs gerade recht für eine stärkende Vesperpause.
Mit frischer Energie stiegen die Gutacher anschließend zu den imposanten Zweribachfällen hoch. Für das ein oder andere spektakuläre Foto kletterten dabei manche auch über glitschige Steine. Unterhalb der höchsten und mehrere Meter breiten Kaskaden erfrischte die Gischt bei leichtem Wind auch aus respektvoller Entfernung. Nachdem auf kurzer Strecke mehrere hundert Höhenmeter bewältigt waren, wurde bald der Plattenhof erreicht. Hier genossen die Wanderer unter alten Linden eine ausgedehnte Mittagsrast.
Auf dem Weg zurück nach St. Märgen boten sich wieder herrliche Ausblicke über weite, saftiggrüne Wiesenflächen auf St. Märgen mit den markanten Klostertürmen. Bei der Kapfenhofkapelle spendierte der Wanderführer selbstgebackene „Käsefüße“ und starken Holunderblütenlikör aus eigener Produktion. Und natürlich machte der Gutacher Heimatpfleger mit Forschungsschwerpunkt Schanzenanlagen seine Wandergefährten auf der finalen Etappe noch auf eine ehemalige Schanze am Wegesrand aufmerksam. Bei der Schlusseinkehr im Café Goldene Krone, das von engagierten Landfrauen betrieben wird, dankte die begeisterte Gruppe, deren Altersspanne mehr als 70 Jahre umfasste, Jean-Philippe Naudet für eine ausgesprochen attraktive und einfach wunderschöne Tour.
Annemarie Zwick