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Schwarzwaldverein geht auf Bergtour am Arlberg

Vom 16. – 18. Juli 2022 wanderte eine Gruppe unter der Regie des Schwarzwaldvereins Gutach im Arlberggebiet in Österreich. So konnte Wanderführer Wolfgang „Weffe“ Blum am frühen Samstagmorgen eine motivierte Gruppe von neun Wanderern begrüßen.
Die sieben Frauen und drei Männer starteten gegen 9 Uhr am Parkplatz an der Passhöhe in St. Christoph auf 1793 m Meereshöhe.

Die erste Tagesetappe führte über den Galzig (2189 m) zur Ulmer Hütte (2288 m) und anschließend weiter über das Valfagehrjoch (2543 m) zum Endpunkt des ersten Tages der Leutkircher Hütte (2251 m).
Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und spendierte zwischendurch teils starken, aber kühlenden Wind. Dabei boten sich den Wanderern immer wieder tolle Ausblicke über prächtig blühende Sommerwiesen mit Alpenrosen, Knabenkraut, Teufelskrallen, Silberdisteln, Arnika und weiterer Alpenflora. Der Weg hatte einige mit Seilen versicherte Passagen und teilweise kräftige Anstiege wechselten sich mit Gefällstrecken ab. Am Gipfelkreuz des Valfagehrjochs gab es dann für alle Teilnehmer das obligatorische Gipfelfoto vor einer traumhaften Bergkulisse.
Begleitet von diesen wunderschönen Eindrücken und reichlich Trinkpausen kehrte die Gruppe nach rund sieben Stunden mit etwa 800 Höhenmetern Auf- und 350 Höhenmetern Abstieg in das erste Nachtlager, der Leutkircher Hütte ein. Ein traumhafter erster Tag der Bergtour fand so einen schönen und harmonischen Ausklang. Auch die zwei Neueinsteiger fühlten sich aufgrund der guten Stimmung in der Gruppe sofort gut aufgehoben. Die freundlichen Hüttenwirte servierten ein gutes Essen mit reichlich Nachschlag und auch das Frühstück am nächsten Morgen stärkte für die neue Aufgabe.

Der zweite Tag begann schon früh und so machte sich die Wandergruppe um 7.37 Uhr auf den Weg über den Schindlesattel (2430 m) zur ersten kurzen Rast am Kaiserjochhaus (2310 m). Von dort ging es über das Hinterseejoch (2484 m) und das Alperschonjoch (2301 m) zum höchsten Punkt der Tour, der 2624 Meter hoch gelegenen Samspitze. Anschließend erfolgte der Abstieg zur zweiten Übernachtung in der Ansbacher Hütte (2376 m).
Wieder wurde man vom traumhaften Wetter verwöhnt. Unterwegs traf die Gruppe auf drei junge Murmeltiere, die Ihren Bau ganz nah am Weg hatten und wenig Scheu vor den Zweibeinern zeigten. Ein kühler Wind machte die Mittagshitze leichter erträglich. Die anspruchsvolle Route erforderte Konzentration auf den Weg. Nachdem man kurz vor dem Aufstieg zur Samspitze schon einen kräftezehrenden und beschwerlichen Abstieg über losen Schotter und Geröll gemeistert hatte, trennten sich die Wege kurzfristig. Die Mehrheit entschied sich für den teils seilversicherten Weg über die Samspitze, ein kleiner Teil der Gruppe ging um den Berg herum. Gegen 16.45 Uhr erreichte die größere Gruppe die Ansbacher Hütte, wo die anderen schon kühle Getränke genossen. Dabei waren 1000 m Auf- und 800 m Abstieg bewältigt worden. Die Bergumrunder sparten sich 300 Höhenmeter in beide Richtungen. Die reine Gehzeit lag zwischen sieben und acht Stunden.
Nach der langen Tour wurden dann alle vom Komfort und der leckeren Versorgung auf der Hütte verwöhnt. Die warme Dusche entspannte auch hier wieder wohltuend.

Am Morgen des dritten Tages entschied man sich dazu, den Plan etwas abzuändern. Um nicht wieder über die schwierige Geröll- und Schotterpassage zum Kaiserjochhaus zurück gehen zu müssen, stieg die Gruppe 1200 Höhenmeter bis nach Schnann (1186 m) ab. Der schmale Weg führte durch schattigen Wald und an einem Stausee vorbei. Nachdem man einen kühlen Tunnel, eine Hängebrücke und mehrere Stahltreppen überwunden hatte, gelangte die Gruppe in die Schnanner Klamm. An mehreren Engstellen mussten die Köpfe eingezogen werden, um nicht an die Felsen in der Schlucht zu stoßen. Eine spektakuläre Zugabe.
In Schnann teilte sich die Gruppe erneut auf. Die einen wanderten im Tal bei zunehmender Hitze über einen Radweg nach St. Anton. Die andere Hälfte fuhr mit dem Bus und stieg dann in St. Anton bereits zur Sennhütte auf. Dort wartete man dann auf die anderen zur gemeinsamen Schlusseinkehr.
Während man den hervorragenden Kaiserschmarren und andere Leckereien genoss, bedankte sich die Gruppe bei Wanderführer Wolfgang „Weffe“ Blum mit lobenden Worten und einem kleinen Geschenk für seine umsichtige Führung und die tolle Organisation.
Anschließend ging es durch die Mittagshitze weiter bergauf zum idyllischen Maiensee. Noch einmal kamen alle in den Genuss einer erholsamen Rast und genossen das perfekte Alpenerlebnis, bevor man bald darauf wieder den Ausgangspunkt St. Christoph erreichte. Dort traten nach etwa sechseinhalb Stunden Gehzeit mit 500 Metern Auf- sowie 1300 Metern Abstieg alle den Heimweg an.
Eine anspruchsvolle und großartige Tour in der herrlichen Bergwelt des Arlbergs fand so ein begeisterndes Ende für alle Teilnehmer.

Annemarie Zwick